DER MANDAPHANT
Literatur & Fahrrad

Geschichten und Gedichte


Yuko  (Auszug) 

[...] Und dann war da dieser Junge. Ganz leise trat er neben Yuko und sagte: „Hallo, ich bin Haru. Soll ich dir etwas zeigen?“ Dann nahm er sie bei der Hand. Haru war mindestens einen Kopf größer als Yuko und sie dachte: Er geht bestimmt schon in die Schule. Seine Hand war zuerst furchtbar kalt, aber nach einer Weile war es nicht mehr so schlimm. Der Junge war blass im Gesicht und irgendetwas stimmte  mit seinem T-Shirt nicht: Es war rot mit einem seltsamen Auto vorne drauf, und durch die Scheibe des Autos ragte ein großer Holzsplitter. Der musste dem Jungen wehtun, aber Yuko traute sich nicht, ihn danach zu fragen. [...]

Was mach ich nur mit dem Franz (Auszug)

[...] Das mit dem Franz, das war von Anfang an richtig schön. Er hat mir ganz klassisch den Hof gemacht, mit Blumen und so kleinen Aufmerksamkeiten. Im Herbst sind wir auf dem See Ruderboot gefahren, dabei kann ich nicht gut schwimmen, aber er hat gesagt, es kann nichts passieren, er sei Rettungsschwimmer. Und ich habe mich wirklich sicher gefühlt mit ihm. [...]


Ziekenhuis

Ik (heup) lag in dezelfde ziekenhuiskamer als Willem (blindedarm). Tijdens de nacht wordt een oude zeeman opgenomen die urenlang kreunt. De verpleegsters proberen hem tevergeefs te kalmeren. Pas in de ochtend keert de rust terug. "Die kerel met zijn geschreeuw was verschrikkelijk," zeg ik tegen Willem. "Welke kerel? Je kreunde zelf de hele nacht."

Gargantils Barthaar (Auszug)

[...] Was sie sah, versetzte sie in Erstaunen: Da saß der blutbefleckte Mann zusammen mit einem seltsamen grünen Tier und wusch sich mit einem Schwamm das Blut vom Leib. Offenbar war es gar nicht sein eigenes Blut, ja vielleicht sogar nur Farbe, was da an ihm klebte. Und was für ein Tier war das eigentlich? Es war lang wie eine riesige Schlange, hatte einen Echsenkopf mit einem dünnen Bart, ein kleines Bäuchlein und ein paar Stummelflügel.
Gerade sagte das Tier: „Deine Maske kannst du nun auch wieder abnehmen, Friedbert.“
„Ach ja“, sagte der Mann und zog sich eine Art zweite Haut vom Gesicht. Darunter erschien ein recht hübsches Bürschlein, soweit die Königstochter dies im Schein des Feuers erkennen konnte. [...]

Singapur und der Ghul
Eine Gruselgeschichte für Kinder ab 8 Jahren
Singapur und der Ghul.pdf (47.99KB)
Singapur und der Ghul
Eine Gruselgeschichte für Kinder ab 8 Jahren
Singapur und der Ghul.pdf (47.99KB)

Beitrag für den Grusel-Wusel-Geschichtenwettbewerb 2022. Dort muss jede Geschichte mit dem Satz: "In der alten Standuhr raschelte es …" beginnen und folgende Wörter enthalten: Trompete, Südwind, Zuckerdose, Singapur, Handschuh, Dunkelheit, Fahrplan und Schallplatte. Schaut mal, ob das gelungen ist.
Ausgerichtet wird der Wettbewerb vom Budde-Haus Leipzig in Kooperation mit dem Literaturverein Arbeitskreis für Vergleichende Mythologie e.V.

Blaue Reiterin

Eine Wolke, blaugrau, walzt herab von den Bergen,
reitet hinein in mein Dorf, bewohnt von uns Zwergen.
Erst als der Staub sich träge legt, da seh ich sie:
seh ihre blauen Strümpfe, und ahne ihr Knie.
Im Saloon dann schlürfen wir Blaubeerlimonade,
begleitet von den Klängen einer Blues-Ballade.
Das Blaue vom Himmel quatsch ich, um ihr Herz zu gewinnen -
doch die Zeit mit ihr, viel zu schnell will sie verrinnen.
Ein "Yee-haw" und ihr blauer Schimmel setzt sich in Trab.
"Wir bleiben in Verbindung" ruf ich, doch die bricht bald ab.
Denn mein Dorf, das hat nur Bluetooth.

Der Werwolf

Oft plagte der Werwolf sich mit Fragen:
"Gibt's mich in echt, oder bloß in Sagen?"
"Bin ich ein Tier, oder bin ich ein Mann?"
Nie fand er darauf 'ne Antwort, doch dann:
eines Nachts, in der Eckkneipe beim Bier,
traf er die Warumwölfin, es war schon halb vier.
"Wieso willst Du das alles nur wissen?",
fragte Sie - und begann ihn zu küssen.

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